Dieses Fahrzeug hier hatten wir, so zu sagen, direkt vor der Schrottpresse zunächst gerettet. Zunächst! Aber hierzu später mehr. Wir haben uns zur BMW E36 Restauration ein Facelift Modell BMW E36 316i Baujahr 1997 ausgesucht, dass eigentlich, zu midest dem ersten Anschein nach, noch in einem sehr guten Zustand für sein Alter war. Nachdem wir es zu Hause hatten genauer unter die Lupe genommen hatten sah die Realität doch schon etwas anders aus. Die montierten Seitenschweller haben so einiges versteckt. Rosttechnisch war alles o.k! Alle beim E36 bekannten Schwachpunkte waren an der Karosserie zu finden. Es blühte die braune Pest überall und das bei einem Fahrzeug Baujahr 1997. Dies hat uns gezeigt, dass alle E36 Limousinen, gleich ob vor Facelift, also vor 03.1996 somit auch beim Facelift bis zum Auslauf der E36 Reihe, alle das große Rost Problem haben. Es macht also „rost technisch“ keinen Unterschied, ob man ein frühes Modell oder ein späteres Modell erwirbt.
Im Zuge der politischen Lenkung in der Bundesrepublik hatte sich die Regierung dazu entschlossen der Autoindustrie wieder einmal unter die Arme zu greifen, und das Anschaffen von „Umweltfreundlichen Neufahrzeugen“, bei der Herstellung von neuen Fahrzeugen entstehen ja bekanntlich keine Emissionen und damit keine Umweltbelastungen, so die wirre Theorie der politischen Entscheidungsträger die in den Vorständen der Autoindustrie sitzen, oder der Staat gar, wie im Falle von Volkswagen sogar Hauptaktionär ist. Im Zuge dieser „Kaltsanierung“ sind viele gute Fahrzeuge und künftige, potentielle Kandidaten für klassische Young- und Oldtimer der staatlich subventionierten „Abwrackprämie“ und somit dem künstlich, seitens der Politik entstanden Konsumförderung zur Ankurbelung der Fahrzeug Neuzulassungen zum Opfer gefallen. Diese Fahrzeuge sind nun weg…na ja ein großer Anteil zumindest…der Rest der es geschafft hat, wird wohl jetzt irgendwo in Afrika seine Rente als „Sammeltaxi“ o.ä. fristen, da entstehen ja bekanntlich keine schädlichen Emissionen mehr und wenn, dann halten die die Ländergrenzen ja ein….
Die ganz frühen Modelle wiesen zudem auch noch Fertigungsmängel, welche sich durch unangenehme Windgeräusche bemerkbar machten und eine seitens der deutschen Presse seiner Zeigt gerügte, angeblich zu direkte Lenkung. Diese Modelle waren durch eine glatte Kunststoffleiste über dem Handschuhfach zwischen den Luftdüsen zu erkennen. Diese Fahrzeuge hatte die BMW AG seinerzeit alle, zumindest soweit wie möglich, von seinen Kunden wieder zurück gekauft, um den Image- Schaden zu minimieren.
Aufgrund der „rost konstanten Zuverlässigkeit“ des BMW E36 war uns somit von vorneherein bewusst, dass es bei einer E36 Restauration, diese sich nicht auf rein nur kosmetische Eingriffe beschränken wird, um das Fahrzeug wieder in einen relativ nahen „gebrauchten Neuwagen“ den man sein Alter zumindest nicht im Allgemeinzustand ansieht, zu versetzen.
Die weitere Aufgabenstellung war, dass wir diese BMW E36 Restaurierung mit normalen Werkzeugen, Hobby Werkzeugen, die jeder Hobby Schrauber und Auto Enthusiast sicher zu Hause zur Verfügung hat, bewerkstelligen wollten, um zu sehen, was für ein Gesamtergebnis so, mit diesen geringen Mitteln, zu erzielen sein kann.
Dieses Auto hier haben wir im Sommer 2019 wieder auf einem Schrottplatz gefunden. Der letzte Besitzer, ein Amerikaner, hatte den Motor ohne Wasser und Öl gefahren und der Motorblock hatte ein Loch an dem sich der Rest des Kolbens und des abgerissenen Pleuels den Weg auf die Straße verschafft hatte. Leider war das Fahrzeug schon zu weit geschlachtet worden, sonst hätten wir das Fahrzeug, auch mit diesem kapitalen Motorschaden, wieder mitgenommen und erneut gerettet, es waren doch schon einige schöne Erinnerungen und Emotionen mit dieser BMW E36 Restauration und dem Fahrzeug verbunden.
Hier im Folgenden nun die Bilddokumentation der E36 Restaurierung …